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Der Filterkaffee – noch immer die ungeschlagene Nummer 1?

Nachdem der Filterkaffee lange Zeit durch Espressomaschine und Vollautomaten aus dem Fokus geriet, gewinnt er aktuell wieder an Popularität. Die Zubereitung mittels Handfilter gilt bei Kaffeegenießern als besonders schonend und bringt die unterschiedlichen Aromen des Kaffees voll zur Geltung. Wir verraten das Geheimnis einer guten Tasse Kaffee.

Eine Tasse Filterkaffee

Zutaten und Zubehör für Filterkaffee:

In acht Schritten zum perfekten Kaffee

  1. Tasse oder Kanne erwärmen (z. B. heißes Wasser einfüllen)
  2. Wasser aufkochen
  3. Kaffeebohnen frisch mahlen (ca. 6 Gramm pro 100 ml Wasser, mittlerer Mahlgrad)
  4. Papierfilter einlegen und mit klarem Wasser auswaschen
  5. Kaffeepulver in den Filter füllen und glätten
  6. Pulver mit etwas Wasser befeuchten (sogenanntes „Blooming“, Temperatur etwa 94° C)
  7. Restliches Wasser langsam aufgießen
  8. Genießen – schwarz oder mit Milch, Zucker oder Kaffeesahne

Kaffee im Handfilter zuzubereiten ist eine einfache und doch sehr zeremonielle Form des Kaffeegenusses. Von der Auswahl des Wassers über den richtigen Mahlgrad bis zur verwendeten Kaffeemenge: Es gibt eine Menge Faktoren, die den Geschmack des Getränks beeinflussen.

Wir tragen die wichtigsten Fragen zur Handfilterbrühung zusammen und verraten euch das Geheimnis einer perfekten Tasse. Wir sprechen auch über die Wirkung von Kaffee auf die Gesundheit und verraten, ob Kaffee Kalorien enthält!

Wie viel Kaffeepulver benötige ich für Filterkaffee?

Die Menge des verwendeten Pulvers wird in Gramm angegeben und beeinflusst die Stärke und Intensität der Tasse. Richtig zubereitet enthält Kaffee aus dem Handfilter eine ganze Fülle von Aromastoffen, Bitterstoffen und Kaffeeölen. Je mehr Pulver ihr verwendet, desto stärker und intensiver wird der Geschmack des Kaffees.

Als Ausgangspunkt für die eigenen Experimente könnt ihr euch an diesem Richtwert orientieren: Wir verwenden 6 Gramm Kaffee auf 100 Gramm Wasser.

Um stets die richtige Menge Kaffeepulver in den Filter zu bringen, empfehlen wir eine Feinwaage zu verwenden. So lassen sich auch minimale Anpassungen aufzeichnen – der persönliche Geschmack entscheidet. Ganz klar ist auch: Ihr könnt, müsst aber den Kaffee aus dem Handfilter nicht schwarz trinken. Milch, Zucker oder Kaffeesahne verfeinern den Kaffee weiter nach persönlicher Vorliebe.

Verkäufern wiegt Kaffeebohnen für den Filterkaffee ab
Beim Filterkaffee spielt die Auswahl der Kaffeebohnen eine besondere Rolle und beeinflusst maßgeblich den Geschmack. © stock.adobe.com / #198706236 / rh2010

Welche Kaffeesorte eignet sich für Filterkaffee?

Grundsätzlich sind alle Kaffeesorten für Kaffee aus dem Handfilter geeignet. Für eine besonders feine Tasse Kaffee empfehlen wir, anders als beim Espresso, eine helle bis mittel-dunkle Röstung. Diese schonenderen Röstungen neigen weniger zu Bitterkeit, als es dunkle Röstungen zuweilen tun. Als Daumenregel lässt sich also sagen: Je dunkler die Röstung, desto stärker ist die Bitternote im Kaffee.

Bei der Auswahl der eigenen Lieblingskreation ist jedoch nicht nur die Röstung zu beachten. Die Herkunft der jeweiligen Bohne beeinflusst die gebrühte Tasse ebenso, wie die Behandlung des Kaffees vor der Röstung. Gewaschene Bohnen bieten besonders feine Aromen, während sonnengetrocknete Kaffees andere Geschmacksstoffe bilden. Auch wenn wir uns wiederholen: Hier ist Ausprobieren angesagt!

Welchen Mahlgrad für Filterkaffee?

Um sich mit dem Handfilter besonders gut aufbrühen zu lassen, empfiehlt sich ein mittlerer Mahlgrad. Das Kaffeepulver hat dabei eine Struktur wie Speisesalz.

Ist der Mahlgrad zu fein, verweilt das Wasser zu lange im Kaffeemehl und der Kaffee „überextrahiert“. Es lösen sich also zu viele Kaffeepartikel im Wasser und die einzelnen Aromen gehen unter.

Bei zu grob gemahlenem Pulver rinnt das Wasser zu schnell am Pulver vorbei. Dann „unterextrahiert“ es und es gelangen nicht genügend Kaffeepartikel ins Wasser.

Welche Temperatur sollte das Wasser für einen guten Kaffee haben?

Die Wassertemperatur beim Brühen hat einen meist unterschätzten Einfluss auf den Geschmack der fertigen Tasse.

Die unterschiedlichen Aromastoffe im Kaffee lösen sich bei verschiedenen Temperaturen unregelmäßig stark: Zu heiß aufgebrühter Kaffee neigt zu Bitterkeit und einem beinahe verbrannten Geschmack. Zu kaltes Wasser betont die Säuren im Kaffee, die Tasse wird sauer.

Die besten Ergebnisse lassen sich bei 92-94° Celsius erzielen. Hier kommt es jedoch auch auf den Kaffee an: Hell gerösteter Kaffee verträgt Temperaturen von bis zu 98° Celsius, dunklere Röstungen lieben niedrigere Temperaturen von 88°-93° Celsius.

Wie gesund ist Filterkaffee?

Die Zubereitung von Kaffee im Handfilter ist sehr schonend und hat auch gesundheitliche Vorteile: Filterpapier filtert Cafestol und Kaherol stark aus. Diese in der Kaffeebohne vorkommenden Stoffe können sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken. Wenn das für euch eine Rolle spielt, solltet ihr Zucker, Milch und Kaffeesahne allerdings ebenfalls kritisch sehen.

Je nach Zubereitung ist auch die Säure von Kaffee recht gering. Wer an einem empfindlichen Magen leidet, kann sich so auf eine gute Tasse freuen.

Thema Kaffee Kalorien: Natürlich enthält Kaffee Kalorien, schwarz getrunken jedoch nur ca. 4 kcal pro Tasse. Die Kaffee-Kalorien sind also kaum der Rede wert!


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