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Der Barraquito – mehr als nur ein Kaffee mit Schuss

Die Landschaft des zerklüfteten Teneriffas wird von einem inaktiven Vulkan dominiert. Viele schätzen die abgelegene Insel der Kanaren für ihre Ruhe und das milde Klima. Hier ist der Barraquito zuhause, der mit seinem mild-süßem Geschmack seine Heimatinsel gut repräsentiert. Die Ruhe Teneriffas ist auch für die Zubereitung elementar, denn nur so gelingt eine schöne Schichtung.

Barraquito mit süßer Kondensmilch und Likör 43 im Glas

Zutaten und Zubehör für Barraquito:

In fünf Schritten zum Barraquito

  1. Gesüßte Kondensmilch in ein Glas geben.
  2. Likör 43 vorsichtig darauf gießen, damit sich eine zweite Schicht bildet.
  3. Den Espresso auf den Likör 43 gießen.
  4. Nun etwas Milchschaum auf das Ganze löffeln.
  5. Mit geriebener Zitronen- oder Limettenschale und einer Prise Zimt garnieren.


Die Baristas auf Teneriffa stellen ihr regionales Heißgetränk mit Likör 43 mit Leidenschaft her. Schicht für Schicht arbeiten sie sich hoch. Geduld und Präzision ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Zum Abschluss könnt ihr eurer Kreation noch einen individuellen Touch verleihen.

Schicht für Schicht ans Ziel

Die süße Basis für diese Kaffeespezialität besteht aus Kondensmilch. Hierbei ist es besonders wichtig, eine gesüßte Kondensmilch (*) zu nehmen. Diese hat eine cremigere Konsistenz als die in Deutschland bekanntere, ungesüßte Kondensmilch. Leider ist die gesüßte Variante in Deutschland nicht sehr verbreitet. Im Notfall lässt sich gesüßte Kondensmilch mit Milch und Zucker ganz leicht selber herstellen.

Nachdem sich nun die gesüßte Kondensmilch im Glasboden verteilt hat, kommt die erste Schwierigkeit auf den Barista zu. Es gilt den Likör 43 gleichmäßig über die süße Creme zu verteilen. Hierzu nehmt ihr am besten einen Löffel zur Hand, idealerweise einen Barlöffel. Dann lasst ihr den Likör 43 vorsichtig über den Löffelrücken am Glasrand hinabrinnen. Ist dies geglückt, habt ihr nun zwei perfekt voneinander getrennte Schichten im Glas.

Espresso aus einer Siebträgermaschine für einen Barraquito
Ein guter Espresso ist die geschmackliche Grundlage eines Barraquitos. Wir empfehlen Arabica-Bohnen mit einer dunklen Röstung. © stock.adobe.com / #327957228 / Maridav

Jetzt kommt der Kaffee ins Spiel. Wie viel Espresso in das kanarische Heißgetränk kommt, ist hierbei natürlich Geschmackssache. Als Bohne empfehlen wir, in diesem Fall eher auf Arabica mit dunkler Röstung zurückzugreifen. Der fruchtig-süße Geschmack verträgt sich in diesem Fall besser mit den anderen Zutaten als die eher säuerliche Note des Robusta-Kaffees. Auch die Zubereitungsart des Kaffees ist jedem selbst überlassen. Besonders gut kommt der für den Barraquito gewünschte kräftige, schokoladige Geschmack jedoch bei der Herstellung in der Espressokanne heraus.

Ist der Espresso fertig, gilt es erneut eine ruhige Hand zu bewahren. Wieder gießt ihr die heiße Flüssigkeit über den Löffelrücken am Glasrand in das Glas. Die höhere Temperatur des Espresso hilft ihm dabei über dem Likör 43 eine neue Schicht zu bilden. Geübte Baristas schaffen es sogar, den Kaffee direkt von der Siebträgermaschine ins Glas laufen zu lassen, ohne dass sich die Schichten vermischen. Falls das nicht auf Anhieb klappt, macht euch keinen Stress: Ihr braucht ja noch Ziele.

Zum Abschluss bekommt dieser Kaffee mit Schuss seine Milchschaum-Haube aufgesetzt. Am einfachsten geht das, indem ihr den heißen Milchschaum langsam in das Glas löffelt. Alternativ könnt ihr den Milchschaum auch vor dem Kaffee ins Glas geben. Der Espresso läuft dann ähnlich wie beim Latte Macchiato durch den Schaum.

Jetzt ist eure Fantasie gefragt – Abwandlungen des Traditionsgetränks

Als Garnierung streuen die Tinerfeños traditionell etwas Zimt auf den Milchschaum, außerdem rundet etwas Zitronen- oder Limettenabrieb das Ganze ab. Bei diesem Schritt könnt ihr selbst etwas kreativ werden. Manche streuen beispielsweise auch etwas Schokoladenraspel oder Kakaopulver auf den Barraquito. Doch auch andere Abwandlungen sind denkbar. Zur Weihnachtszeit ist auch etwas Kardamom oder Anis eine passende Ergänzung. Auch Chili hat sich als hervorragender Verstärker von süßen Aromen bewiesen.

Aber jetzt geht es ans Trinken. Es ist euch überlassen, ob ihr eure mühselig erschaffene Kreation einfach umrührt oder ihr euch nach und nach durch die Schichten trinkt.

Der Barraquito bietet mit seinen vergleichsweise vielen Zutaten viel Raum zum Experimentieren. So könnt ihr selbst entscheiden, welches Mengenverhältnis eurem Geschmack entspricht. Gleichzeitig könnt ihr dabei natürlich auch das Schichten üben. Chinchin!


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